Schirmherren des Turniers

Horst Hrubesch
Fußball-Europameister als Spieler und Trainer

Walther Bensemann hat sich immer für Völkerverständigung durch Fußball stark gemacht. Seine Vision war Völkerversöhnung durch den Sport, außerdem sprach er von den Vereinigten Staaten von Europa und das vor 100 Jahren!

Grußwort

Als man mich als Schirmherr für das Walther Bensemann Gedächtnisturnier angefragt hat, habe ich mich sehr gefreut. 2016 habe ich den Walther Bensemann Preis überreicht bekommen, allein schon deshalb war es für mich ganz klar, dass ich diese Aufgabe übernehmen werde. Walther Bensemann hat sich immer für Völkerverständigung durch Fußball stark gemacht. Seine Vision war Völkerversöhnung durch den Sport, außerdem sprach er von den Vereinigten Staaten von Europa und das vor 100 Jahren!

Nun sind durch Corona seit der Anfrage für meine Schirmherrschaft drei Jahre vergangen, aber das Turnier ist heute wichtiger denn je. In der Ukraine mitten in Europa tobt mittlerweile ein Krieg. Ende Mai haben wir in Hamburg ein Benefizspiel für die Ukraine veranstaltet, um unsere Solidarität mit den dortigen Menschen zu zeigen.

Die acht Mannschaften des Walther Bensemann Gedächtnisturniers aus fünf europäischen Ländern treffen sich in Nürnberg, um zu zeigen, wofür Europa wirklich steht, nämlich für Toleranz und Frieden. Von Holocaust-Überlebenden werden sie lernen, was passiert, wenn man Antisemitismus, Intoleranz und Hass zulässt. Junge Nachwuchsspieler aus Polen, England, Israel, Italien und Deutschland spielen bei diesem Turnier nicht nur gegeneinander, sondern lernen auch viel über gegenseitigen Respekt, Toleranz und Integration. Viele Spieler dieses Turnieres werden bald Vorbilder für andere junge Menschen sein. Deshalb ist es so wichtig, dass man diese Begriffe gemeinsam diskutiert und lebt. Auch in meiner Arbeit im Nachwuchsleistungszentrum des Hamburger SV nehmen diese Werte einen großen Stellenwert ein. Als Europameister und Bensemann-Preisträger ist es mir deshalb eine Ehre die Schirmherrschaft für dieses Turnier zu übernehmen.

Ein ganz besonderer Dank geht an alle Verantwortlichen von !NieWieder und Makkabi Deutschland als Veranstalter, an alle Unterstützer sowie an die vielen HelferInnen. Das internationale Teilnehmerfeld der Mannschaften ist sehr hochkarätig und zeigt, wie wichtig dieses Turnier genommen wird. Auch die prominenten weiteren Schirmfrauen und Schirmherren wie Charlotte Knobloch, Dr. Josef Schuster und Marcus König beweisen dies noch einmal. Und nicht zuletzt die Tatsache, dass neben anderen Förderern sowohl der DFB als auch die DFL und die UEFA dieses Turnier unterstützen unterstreicht den Anspruch an das Turnier. Auch dem Kicker danke ich für die Partnerschaft, damit die Bedeutung dieses Turniers in der Fußballszene das verdiente Gehör findet.

Allen teilnehmenden Spielern sowie HelferInnen wünsche ich viel Erfolg bei den Turnierveranstaltungen, viel Freude am Fußballspielen und viele gute Eindrücke rund um das Turnier herum!

Horst Hrubesch

Dr. Charlotte Knobloch
Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern

Bensemann verdanken wir heute nicht nur das Fußballmagazin Kicker, sondern auch die zentrale Erkenntnis, dass Fußball die Menschen grenzüberschreitend zusammenbringen kann.

Grußwort

Wenn wir 2022 auf die Realität in Europa blicken, dann sehen wir vieles, das uns betroffen macht. Krieg und Not sind zurück auf unserem Kontinent, und der Hass hat erneut eine Gewalt entfesselt, die wir hinter uns gelassen glaubten. Was uns in diesen Zeiten optimistisch stimmen kann, ist vor allem die Einigkeit, mit der viele Menschen über Ländergrenzen hinweg sich dem Rückfall in dunkle Zeiten entgegenstellen. Diese Einigkeit ist unsere große Stärke.

Aber auch sie fällt nicht vom Himmel, sondern muss erarbeitet und gefestigt werden – und zwar über Grenzen hinweg. Das hatte bereits Walther Bensemann sel. A. erkannt, ein heute völlig zu Unrecht kaum gewürdigter Pionier des deutschen Fußballs. Bensemann verdanken wir heute nicht nur das Fußballmagazin Kicker, sondern auch die zentrale Erkenntnis, dass Fußball die Menschen grenzüberschreitend zusammenbringen kann. Mit dieser Idee war Bensemann in den Zwanzigerjahren des letzten Jahrhunderts seiner Zeit meilenweit voraus.

Sein Andenken in Ehren zu halten und die von ihm vertretenen Werte zu befördern, ist deshalb heute das Gebot der Stunde. Ich freue mich sehr, dass mit dem Internationalen Walther-Bensemann-Gedächtnisturnier in Nürnberg in diesem Jahr ein Fußballevent organisiert werden konnte, das junge Menschen im Geiste Bensemanns über sportlichen Wettkampf zusammenbringt. Wenn Jugendmannschaften aus ganz Europa um den Turniersieg kämpfen, dann geht es dabei zwar auch um die Trophäe; wie immer im Fußball ist aber vor allem der Weg das Ziel. Das Miteinander, das der Wettkampf stiftet, ist für sich bereits ein Gewinn.

Für mich ist es deshalb eine besondere Ehre, dass ich das Turnier in diesem Jahr als Schirmherrin unterstützen darf, und ich darf allen Beteiligten für ihre Partien viel Erfolg und ganz besonders viel Spaß wünschen. Ihnen sage ich schon jetzt: Walther Bensemann wäre stolz auf Euch gewesen!

Videobotschaft

Marcus König
Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg

Wenn wir Menschen für Toleranz, Zivilcourage, Respekt und Menschenwürde einnehmen wollen, sind unkonventionelle Wege, Kreativität und Originalität gefragt. Kaum ein Bereich bietet in diesem Zusammenhang so hervorragende Voraussetzungen wie der Sport.

Grußwort

Gerade Nürnberg hat leidvoll erfahren müssen, wohin es führt, wenn rassistische Parolen die Basis für eine menschenverachtende Politik bereiten. Sind doch die 1935 erlassenen Rassengesetze untrennbar mit unserer Stadt verbunden. Daher haben wir ganz besonders die Pflicht, dass so etwas nie wieder passieren darf. Antisemitismus, Extremismus, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus haben hier keinen Platz.

Wenn wir Menschen für Toleranz, Zivilcourage, Respekt und Menschenwürde einnehmen wollen, sind unkonventionelle Wege, Kreativität und Originalität gefragt. Kaum ein Bereich bietet in diesem Zusammenhang so hervorragende Voraussetzungen wie der Sport. So sah es auch Walther Bensemann, der leidenschaftlich für seine pazifistischen und völkerverbindenden Ideen kämpfte. Die Gründung des kicker-sportmagazins in Nürnberg war für ihn ein Symbol der Völkerversöhnung durch den Sport. Und der Teamsport, insbesondere Fußball, vermag diese Funktion noch zu verstärken. Fußball bedeutet eben nicht nur Spannung, Emotion, Sieg oder Niederlage. Fußball bedeutet auch, dem Gegner Respekt und Anerkennung entgegen zu bringen.

Das Walther-Bensemann-Gedächtnisturnier – das hat schon die Vergangenheit gezeigt – ist eine tolle Gelegenheit, spielerisch mehr Menschen zum mutigen Eintreten für die Vielfalt zu aktivieren. Die Initiative „!Nie wieder“ und Makkabai Deutschtand senden bereits zum 32. Mal eine positive Botschaft für Demokratie und gegen Diskriminierung. Es freut mich, dass sich die Jugendlichen neben dem Sport den gesellschaftlich so wichtigen Themen auf unterschiedliche Weise nähern können. Eine kritische Auseinandersetzung kann und soll schließlich helfen, unsere Gesellschaft gegen rassistisches Denken zu immunisieren und den demokratischen Zusammenhalt zu stärken. Denn gerade als „Stadt des Friedens und der Menschenrechte“ ist es für uns ganz besonders wichtig, neue, hoffnungsfrohe Zeichen zu setzen, das friedliche Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kulturen zu bewahren und für viele Farben und Lebensstile einzustehen.

Das Wochenende verspricht also ein echtes Fußball-Erlebnis zu werden – auf und neben dem Platz. Die hervorragenden Möglichkeiten der Vereinsanlage des 1. FC Nürnberg tragen sicher das ihre zum Gelingen dieser Veranstaltung bei. Ich danke allen, die dieses Turnier ins Leben gerufen haben und unterstützen, aber auch den vielen Helferinnen und Helfern für ihr Engagement und wünsche allen Beteiligten eine gelungene Veranstaltung mit vielen interessanten persönlichen Begegnungen und sportlich spannenden Spielen.

Marcus König

Dr. Josef Schuster
Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland

Vor dem Hintergrund eines erstarkenden Antisemitismus und Rassismus, der auch vor den Toren der Fußballstadien und den Rängen der Fußballplätze keinen Halt macht, ist dieses Turnier ein wichtiges Signal. Denn es verbindet Spitzensport mit gesellschaftlicher Verantwortung.

Grußwort

Sehr geehrte Damen und Herren,  liebe Fußballer!

Über dreißig Jahre sind seit dem letzten Walther Bensemann Turnier vergangen. Es freut mich sehr, dass nach dieser langen Pause das Gedächtnisturnier erstmals wieder ausgetragen werden kann. Die Reaktivierung dieser internationalen sportlichen Großveranstaltung halte ich für eine wundervolle Idee.

Vor dem Hintergrund eines erstarkenden Antisemitismus und Rassismus, der auch vor den Toren der Fußballstadien und den Rängen der Fußballplätze keinen Halt macht, ist dieses Turnier ein wichtiges Signal. Denn es verbindet Spitzensport mit gesellschaftlicher Verantwortung. Das Rahmenprogramm und die Gesprächsformate mit Schoa-Überlebenden zeugen davon, dass die Organisatoren des Walther Bensemann Turniers die Sportler als Botschafter für Demokratie und gegen Diskriminierung stärken möchten. Daher danke ich der Initiative „!Nie wieder“ und MAKKABI Deutschland für die Organisation des Turniers und den Partnern sowie Förderern für ihre Unterstützung. Ausgesprochen gerne habe ich die Schirmherrschaft über dieses besondere Sportereignis übernommen.

Ich freue mich auf den 28. bis 31. Juli 2022, wenn zahlreiche Fußball-Begeisterte in Nürnberg zusammen kommen. Den Sportlern wünsche ich viel Erfolg und Spaß bei den Spielen! Möge das Internationale Walther Bensemann Turnier uns allen, ganz im Sinne des Namensgebers, ein friedliches Miteinander, Respekt und Toleranz bescheren – dies- und jenseits des Fußballplatzes.

Sportliche Grüße