Mina Gampel

Mina Gampel wurde 1940 in Pinsk in einer jüdischen Familie geboren. Pinsk war ein kleines jüdisches Stetl in Polen, welches heute in Weißrussland liegt. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht im Sommer 1941 in die Sowjetunion, musste die Familie mit der neun Monate alten Mina hinter den Ural fliehen. Nur durch die rechtzeitige Flucht konnte Mina mit ihrer Familie den Holocaust überleben. Ein Jahr nach Kriegsende zog die Familie 1946 nach Stettin in Polen, wo Mina die Grundschule bis zur Mittleren Reife besuchte. Ein wenig später heiratete sie in Stettin. 1957 kam Mina nach Israel und bekam ihre drei Kinder. 1967 ging sie nach Deutschland und lebt und arbeitet seit 1969 in Stuttgart.  Davon eine lange Zeit als Kindergärtnerin. Sie absolvierte ihre Ausbildung an der Kunstakademie Esslingen und der Europäischen Kunstakademie der Bildenden Künste in Trier und ist seit 1993 als Dozentin an der Kunstakademie Esslingen tätig. Seit 2007 studiert sie im Rahmen des Studium Generale an der Universität Stuttgart Kunstgeschichte, Geschichte und Philosophie. Minas Schaffen ist sehr vielseitig – ein Thema steht immer wieder in ihrem Fokus – Menschen. Ob in der Menge oder im Einfangen eines unbeobachteten Augenblicks bleiben ihre Gesichter oft verborgen und erwecken gerade dadurch die Neugierde des Betrachters. Mina tritt erst seit kurzem als jüdische Zeitzeugin des Holocausts auf. Vor zwei Jahren ist sie auf Birgit Mair gestoßen, die mit ihrem „Institut für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung (ISFBB) e.V.“ Opfer der Shoah professionell bei deren Besuch in Schulen begleitet.