Romani Rose wurde am 20.08.1946 in Heidelberg geboren. Dort war er bis 1982 als selbständiger Kaufmann und als Teppichhändler tätig. Romani Rose ist auch Zeitzeuge des Hungerstreiks im Frühjahr 1980 an der KZ-Gedenkstätte-Dachau. Der Dachauer Hungerstreik wurde von elf Sinti und einer Sozialarbeiterin initiiert. Die Hungerstreikenden wandten sich gegen die Antiziganismus deutscher Behörden und wurde zu einem zentralen Gründungsmoment der Bürgerrechtsbewegung von Sinti und Roma in Deutschland. Bei der Gründung des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma im Jahre 1982 wurde Romani Rose von den Delegierten der Mitgliedsorganisationen – damals neun, heute 16 Landesverbände und regionale Vereine – zum Vorsitzenden gewählt und seither alle vier Jahre auf den Mitgliederversammlungen in seinem Amt bestätigt. Ab dem Jahre 1991 übernahm er die Geschäftsführung des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg. Er ist bei den Regierungen von Bund und Ländern und auch im Ausland seit vielen Jahren bekannt für seine Entschlossenheit und für die konsequente und unnachgiebige Arbeit. Rose entstammt einer Sinti-Familie. 13 Mitglieder der Familie Rose, darunter Romani Roses Großeltern, wurden im sogenannten „Zigeunerlager Auschwitz“ oder im KZ Ravensbrück ermordet. Andere Angehörige überlebten als KZ-Häftlinge, Zwangsarbeiter, Opfer von medizinischen Experimenten im KZ Natzweiler oder konnten in der Illegalität untertauchen. Sein Vater Oskar Rose und sein Onkel Vinzenz Rose überlebten den heute als „Porajmos“ bezeichnet Völkermord durch das deutsche NS-Regime an den europäischen Sinti und Roma. Die Brüder setzten sich seit 1946 für eine Strafverfolgung der Täter ein. Romani Rose ist verheiratet und hat sechs Kinder.